Vielleicht hat der eine oder andere von Euch eine Express, die im
Original einen verchromten Tank hatte. Nun ist dieser im Laufe der
Jahre z.B. verbeult oder narbig verrostet.
Meistens wird der Tank dann lackiert und auf die schöne Verchromung
verzichtet, da ein professioneller Restaurierer für die 100%-ige Aufarbeitung
schnell mal 1.500 - 2.000 DM verlangt (falls man einen findet).
Mit Geduld, Spucke und ein wenig handwerklichem Geschick können diese
Kosten aber auf ein erträgliches Maß reduziert werden.
Als erstes wird alter Lack und Rost mechanisch entfernt. Der Tank
wandert dann beim Galvaniseur ins Entchromungs- und Entrostungsbad
(DM 20). Wir erhalten dann einen metallisch blanken, aber auch sehr
leicht rostenden Tank.
Beim Autolackierer oder im Zubehörhandel besorgen wir dann einen Topf
Verzinnungspaste (1 Kg, DM 20), wie ihn die Karrosseriebauer zum verzinnen
von Schweißnähten benutzen. Der gesamte Tank wird damit dick eingepinselt
und dann gleichmäßig mit einem Propangasbrenner erhitzt. Zuerst kocht
die Paste, dann schmeißt sie Blasen um sich dann vom Grau ins leicht
Schwarze zu verfärben. Kurz darauf platzt die grau-schwarze Schicht
auf und darunter erscheint eine schöne glänzende Zinnschicht.
Nach dem Abkühlen wiederholen wir den gesamten Vorgang noch einmal,
zweimal, bis eine satte durchgehende Zinnschicht den kompletten Tank
umgibt. Die Reste der Paste waschen wir mit Wasser ab (Vorsicht! Der
Tank ist innen noch blank und rostet). Beulen, Löcher und tiefe Poren
bestreichen wir nun mit einem handelsüblichen Lötfett (DM 5). Mit
dem Brenner (kleine Flame) oder besser noch mit einem Gas-Lötkolben
läßt sich nun vorsichtig jedes Loch oder auch eine Beule mit Stangenzinn
(40% Zinn, 60% Blei, beim Autolackierer oder im Zubehörhandel, 1 Kg,
DM 8) zuschwemmen. Das Zinn sollte ruhig etwas dicker aufgetragen
werden, da die Stelle hinterher sowieso noch bearbeitet werden muß.
Mit einer Karrosseriefeile wird nun die grobe Kontur rausgearbeitet
(nicht bis auf’s Blech feilen). Mit Naßschleifpapier (erst 280er,
dann 400er, danach 800er) wird der Tank schrittweise geglättet. Es
kann sein, daß die eine oder andere Stelle nochmal verzinnt werden
muß, wenn zuviel abgetragen wurde oder das Blech durchgekommen ist.
Dort bildet sich am Übergang zwischen Blech und Zinn eine kleine Stufe,
die nicht erwünscht ist.
Das Meisterstück kommt dann wieder zum Galvaniseur, der eine dicke
Schicht (ca. 0,5 mm) Sauer-Kupfer aufträgt. Bevor der Tank dann vernickelt
und verchromt wird, muß die Kupferschicht vorsichtig (wegen der Wärmeentwicklung
und der Gefahr des Schmelzens unserer Zinnschicht) geschliffen und
poliert werden. Die Gesamtkosten belaufen sich je nach Galvaniseur
auf ca. 400 bis 600 DM. Kleine Teilflächen können nach einem vorsichtigen
Anschleifen des Chromes lackiert werden.
Gutes gelingen und viel Spaß!