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Neuling und Frage der Vergaserreparatur (Radexi II)

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 BeitragVerfasst: Donnerstag 9. Juli 2015, 23:15  Mit Zitat antworten  

Registriert: Donnerstag 9. Juli 2015, 22:57
Beiträge: 18
Moin Moin,

ich bin (aus dem Südharz) seit gut einer Woche glücklicher Besitzer einer 1955er Radexi II (Standard) mit M52-Motor und einem Pallas SF 10/138 Vergaser. Das Moped ist abgesehen von leichtem Flugrost in gutem, weitestgehend originalen Zustand, der hellblauen Lackierung und insgesamt schöner Patina - kurzum, endlich einen Traum erfüllt.

Leider habe ich nach den ersten Testfahrten bemerkt, dass der Motor beim Gasgeben auf der Strecke leicht "bockt" (verzeiht mir meine laienhaften Ausdrücke - ich bin leider nicht vom Fach), als würde einen Sekundenbruchteil gas gegeben, dann wieder nicht, usw. Man kann gut fahren, aber ich merke es doch leicht. Zudem tropfte es in den letzten Tagen (ich glaube nicht, dass es an den lauschigen 40°C lag) etwas, aber kontinuierlich Benzin (1:25 Gemisch ist doch korrekt, oder?). Bei genauerer Betrachtung des Vergasers (ich habe noch nicht alle möglichen Undichtigkeitsstellen überprüft) konnte ich sehen, dass es an dem unteren Dichtungsring, der das Schwimmergehäuse abdichtet, nach dem sauberwischen an dieser Stelle schnell wieder feucht wird. Da ich die Radexi nutzen und nicht museal konservieren möchte, hoffe ich, dass sich ein Reparaturweg finden lässt.

Daher wäre ich für einen Rat sehr dankbar, was hier am besten zu tun wäre. Ich habe trotz Recherche nirgends eine Information dazu gefunden, ob und wenn ja, wie dieser Dichtungsring zu kaufen oder ersetzen wäre, bzw. ob es alternative Wege gibt.

Vielen Dank im Voraus und mit besten Grüßen,
Friedrich


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 BeitragVerfasst: Sonntag 12. Juli 2015, 11:34  Mit Zitat antworten  
Site Admin

Registriert: Montag 11. Juli 2011, 17:38
Beiträge: 211
Servus edewolf,

wenn es auch im Stand aus dem Vergaser tropft, dann ist es eher die Schwimmernadel, die nicht mehr dichtet, oder der Schwimmer selbst hat ein Loch.
Schau dich mal auf der Seite von Fred Munker http://express-radexi.de/start.html um und schick ihm evtl. auch eine Mail mit deinen Fragen. Er hat auch einige Ersatzteile zum Verkaufen. Mit dem Pallas wird es aber wahrscheinlich schwierig.
Es gab für die Radexi auch einen 10er Bing. Der soll auch etwas besser gewesen sein. Evtl. bekommst du ja einen Bing (oder Nachbau). Falls du einen guten Nachbau bekommst, könntest du die Quelle posten.

Ich finde übrigens die Radexi lustig zu fahren. Gratuliere zu deinem Fang!

Servus Bruno


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 BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2015, 15:55  Mit Zitat antworten  

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Beiträge: 18
Moin Bruno,

Danke für die Rückmeldung.

Die erste offizielle Fahrt (ich möchte die Radexi für meinen normalen Arbeitsweg und Ausflüge nutzen), endete prompt desaströs mit Fehlzündungen und komplettem Versagen auf halber Strecke. Nach 2km "radeln" merkt man dann doch, dass es halt kein Fahrrad mehr ist :D was hab ich geschwitzt...

Zum Glück ließ sich die vorläufige Ursache dank versiertem Nachbarn mit Luftfilter reinigen, Zündkerze wechseln, Benzinschlauch austauschen und offensichtlich vom vorbesitzer falsch übermittelter Benzinhahnstellung finden. Nun läuft sie nach kurzer Testfahrt wieder einwandfrei.

Allerdings (in der Hoffnung, dass nicht doch ein Problem am Vergaser besteht) sind zwei neue Fragen aufgetreten. Der Benzinhahn ist nicht original, besitzt daher dankenswerter Weise ein "Sichtfenster" und Filter, in welchem man etwas feinen Rost-Dunst sehen kann. Der Tank hat innen ganz leichten Rost. Muss/Sollte man hier dringend reagieren und sofern ja, wo/wie lasst Ihr einen Tank reinigen und versiegeln?
Der andere Punkt ist der Auspuff, aus welchem etwas Öl austritt. Gut, austreten ist übertrieben, aber ich habe schwarze Schmiere an den Fingern, wenn ich an die hintere Befestigungsschraube fasse. Ich wäre daher für einen Tip zur Reinigung als auch Mutmaßungen über die Ursache sehr dankbar. Der Vorbesitzer meinte, dass er sie seit einigen Jahren ein bis zweimal pro Jahr überprüft und kurze Strecken fährt, dann steht sie wieder. Ich hingegen möchte sie eher täglich nutzen...

Mit besten Grüßen,
Friedrich

Ach ja, der Bing Vergaser ist meines Wissens nur für die Motoren nach dem M52 eingesetzt worden. Kann ich diesen denn überhaupt für meinen Motor einbauen?


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 BeitragVerfasst: Dienstag 14. Juli 2015, 15:59  Mit Zitat antworten  

Registriert: Donnerstag 9. Juli 2015, 22:57
Beiträge: 18
Das Tropfen aus dem Vergaser lag übrigens (bislang) am undichten Benzinschlauch (schlecht aufgesteckt) und dem nicht richtig zugeschraubten Schwimmerdeckel...

Verfügt irgend jemand über ein Handbuch (gern in Kopie) der Radexi II? Ich glaube, das würde mir den Einstieg vereinfachen...


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 BeitragVerfasst: Mittwoch 15. Juli 2015, 22:49  Mit Zitat antworten  

Registriert: Donnerstag 9. Juli 2015, 22:57
Beiträge: 18
Grummel, Grummel... Sie läuft doch nicht. Sie springt zwar an, aber es ist, als bekomme sie kaum Benzin oder Zündet nicht. Sie fährt nur ganz langsam (5-10km/h) und zieht so gut wie garnicht.

Nachdem ich, dank Nachbars Tips gestern sowohl den Auspuff gereinigt (ausgebrannt) habe, bin ich noch ein paar hundert Meter normal gefahren, bis sie wieder zu stocken anfing. Da gab sie immer ein paar Sekunden normal Gas, dann wieder ein paar Sekunden nur Blubbern, usw.

Heute habe ich dann den Vergaser komplett auseinandergenommen und alles gereinigt. In dem Stopfen, auf dem der Tankschlauch sitzt, befindet sich ein kleines Sieb, welches arg mit leichten Ablagerungen (Rost aus dem Tank?) zugesetzt war, ebenso wie das Sieb im Tank selbst. Alles gereinigt, wieder zusammengebaut - ach ja, eine funkelnagelneue Zündkerze hat sie nun auch - aber der Effekt ist nur der ganz oben beschriebene. Als würde sie auf nur 5% der Leistung laufen.

Was mich irritiert ist, dass dies nach dem Kauf noch nicht so war (zugegeben, da wurde sie auch nur ein-zweimal im Jahr ein paar hundert Meter bewegt), da auch ich zunächst einige Kilometer gefahren bin. Erst zunehmen und nun, nachdem ich an einem Abend ca. 10-15km gefahren bin, treten diese Probleme auf.

Hat jemand eine allgemein mopedbezogene Idee, was der Grund sein könnte, oder vielleicht sogar konkret auf die Radexi II bezogen?

Vielen Dank im Voraus und mit besten Grüßen,
Friedrich


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 BeitragVerfasst: Dienstag 21. Juli 2015, 20:16  Mit Zitat antworten  
Site Admin

Registriert: Montag 11. Juli 2011, 17:38
Beiträge: 211
Hallo Friedrich,

fährt sie etwas besser, wenn du den Luftfilter mit der Hand gut zur Hälfte abdeckst?
Dann hast du das gleich Phänomen wie ich. Allerdings habe ich auch noch keine Lösung.

Servus
Bruno


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 BeitragVerfasst: Dienstag 21. Juli 2015, 21:02  Mit Zitat antworten  

Registriert: Montag 27. Februar 2012, 12:02
Beiträge: 87
Zuerst, die Radexi und den M52 kenne ich direkt nicht. Daher möge man mir verzeihen, wenn ich etwas Schreibe was auf den M52 nicht zutrifft. Ich fahre selbst einen 98M32.

Problematisch beim 2 Takter sind die Abdichtungen an der Kurbelwelle, die Simmerringe. Diese leiden unter langer Standzeit, sie Simmeringe trocknen aus. Beim starten und der fehlenden Schmierung werden die Dichtlippen der Simmerringe geschädigt.
Dann zieht der Motor falschluft an der Kurbelwelle. An der einen Seite Öl aus dem Getriebe, an der anderen Seite Luft aus der Zündanlage. Dieses magert das Gemisch ab, der Motor läuft schlechter und schlechter. Noch fataler ist die
Abmagerung in der Schmierung. Ganz besonders die Lager der Kurbelwelle müssen geschmiert werden. D.h. dein Motor ist irgendwann kaputt. Auch beim Kompriemieren des Gemischs im unteren Teil der Kurbelwelle wird ein Teil des Überdrucks nach außen abgegeben und gelangt nicht in den Verbrennungsraum. Besser läuft der Motor sicher nicht.

Zündspule: Die leidet auch durch ihr Alter, d.h. sie kann die Hochspannung nicht mehr halten und schlägt intern durch. Der Funke wird dann immer schwächer, weil die maximale Spannung nicht mehr aufgebaut wird. Ich habe mal die Zündspule des 98M32 an einem Hochspannugsnetzteil getestet, bei 2500-3000 Volt hat es in der Wicklung Überschläge gegeben. Und wenn eine Wicklung erst mal durchgeschlagen hat, wird die Isolierung immer stärker geschädigt. Dann kann man diesen Spannungpunkt nicht mehr überwinden. Dann hilft nur neu wickeln oder neu kaufen

Das sind natürlich alles nur Ferndiagnosen. Du wirst den Motor aber sicher wieder zum laufen bringen, die alte Technik ist so simpel und dankbar....

Rost im Tank:
Anmerkung. Ältere Tanks werden von modernen Kraftstoffen angegriffen. D.h. die Tanks rosten IM Benzin, Volltanken bringt nur vollständiges Rosten. Das mussten wir leidvoll am Tank eines Fiat 500 Bj. 1970 feststellen. Alles 3 Tankfüllungen war der Benzinfilter dicht und das Auto blieb stehen.
Also wenn es immer schlimmer wird mit dem Rost, dann hilft nur eine Tankversiegelung. Ich hätte da eine Anleitung.
Den Rost entfernen: Sand und leichten Kies in den Tank, Tank mit Knackfolie umwickeln (zum Transport von Paketen), dann in den Wäschetrockner oder Betonmischer und drehen bis der Rost ab ist. Kann eine Stunde dauern. Es sollte nicht zu schnell laufen, das Reibmittel soll ja die Oberfläche abschleifen.

Ich habe mir eine Waschmaschine umgebaut und trimme mit einem Spannungsregler die Geschwindigkeit. Geht auch mit Salzsäure, das ist aber Teil der Beschichtung.


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 BeitragVerfasst: Mittwoch 22. Juli 2015, 23:29  Mit Zitat antworten  

Registriert: Donnerstag 9. Juli 2015, 22:57
Beiträge: 18
Hallo Bruno, Hallo Katze...

vielen Dank zunächst für die vielen Hinweise und Ratschläge. Für die Reinigung des Benzintanks kann ich ja gleich die alte Wäschetrommel nehmen, die als Feuerkorb ihr dasein fristet.

Und täglich lerne ich meine Radexi besser kennen (nicht unbedingt verstehen)... Ich habe gestern nochmal den Vergaser komplett auseinandergenommen und tiefengereinigt - jetzt läuft sie wieder einwandfrei. Vielleicht war doch noch irgendwo ein Staubkorn in der Düse.

Was mir allerdings schon etwas Sorgen bereitet, ist der Hinweis auf die spröden Simmerringe. Sind diese denn noch ersetzbar, oder müsste ich, sofern sie durch sind, einen "neuen" Motor organisieren?

Zwei Fragen hätte ich noch:
1. Ich habe gestern zwei kleine Löcher (1-2mm) im Krümmer entdeckt und diese heute mit einem Reparaturkit von Nigrin geflickt. Das Zeug hält zwar ersteinmal, aber die Biegung des Krümmers ist schon recht arg angerostet und ich nehme an, dass dies nicht die letzten Löcher sein werden. Hat vielleicht jemand noch einen alten Krümmer gegen finanzielle Entschädigung abzugeben oder hat schonmal jemand einen neuen (ebay, etc.) gekauft und kann etwas zur Passung sagen?

2. Was mich wirklich nervös macht, ist der unglaubliche Benzinverbrauch der Radexi. Wenngleich die 1,8Liter/100km auf dem Datenblatt sicher Laborwerte sind, ist er bei mir viel zu hoch. Ich hatte die Radexi seit dem Kauf einmal mit 5Litern betankt und bin seitdem erst gut 100km gefahren. Klar, es sind viele Kurzstrecken dabeigewesen, auch etwas Verlust beim reinigen und so weiter, aber nachdem ich heute mit leerem Tank auf halber Strecke liegen geblieben bin - mal wieder radeln war angesagt - sorge ich mich etwas um den Zustand des Motors. Wie hoch ist denn bei euch der Verbrauch?

Mit besten Grüßen,
Friedrich


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 BeitragVerfasst: Freitag 24. Juli 2015, 22:55  Mit Zitat antworten  

Registriert: Montag 27. Februar 2012, 12:02
Beiträge: 87
Hallo Friedrich,

ich hoffe ich liege mit diesem Link nicht absolut daneben, aber die #20 im M52 Bild müssten deine Simmerringe sein. Direkt davor. die #19, sind die Kurbelwellenlager. Nun klar, was #19 passiert wenn #20 undicht wird?
Ist der M52 die Eigenentwicklung von Express? Von dieser Eigenentwicklung habe ich schon gehört....

http://www.express-radexi.de/motor.html

"Sind diese denn noch ersetzbar,

Ich denke sie sind ersetzbar. Motor zerlegen und erneuern.

"oder müsste ich, sofern sie durch sind, einen "neuen" Motor organisieren?"

Woher willst du den nehmen? Aus Altbestand, da hast du die gleichen Probleme. Und du hast doch einen Motor der läuft. Warum willst du den nicht fit machen.
Bitte nicht falsch verstehen. Ich behaupte nicht, dass deine Simmerringe defekt bzw. undicht sind. Doch wenn sie undicht sind, wird dein Motor es dir nicht danken. Ich rede aus Erfahrung. Ein Freund hatte ein Peugeot Mofa nach Jahren Standzeit einfach wieder benutzt. Erst lief es super, nach einiger Zeit lief der motor schlecht, und dann waren die Kurbelwellenlager und Pleuellager fest. Das durfte ich dann reparieren.....


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 BeitragVerfasst: Freitag 24. Juli 2015, 23:14  Mit Zitat antworten  

Registriert: Montag 27. Februar 2012, 12:02
Beiträge: 87
Noch eine kleine Anmerkung zum Benzinverbrauch:
Beim 98M32 fand ich immer die Literatur/Internet Angabe von ca. 1,8 l auf 100 km/h. Meiner hat so Überschlagsmäßig eher 4 l gebraucht. So oft fährt man auch nicht, und mir gings genau wie dir, da der Vergaser ausgelaufen, und dann dies und das. Aber 1,8 l /100 km waren es nie....

Und dann habe ich irgendwann eine weitere Literatur Angabe gefunden:
1,8 l bei 30 km/h. Und die Kiste fährt so um die 50 km/h.



Gruß Holger


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